Digitale Magazine aus einer Druckerei: Das Medienhaus QUBUS media nutzt tabmag für seine Kunden. Geschäftsführer Thomas Masselink über die Zusammenarbeit und weshalb der Anbieter analoger Medien den digitalen Weg beschreitet.
Herr Masselink, QUBUS media hat seinen Ursprung in drei Druckereien. Jetzt bieten Sie nicht nur analoge, sondern auch digitale Magazine. Wie kam es dazu?
Alle Branchenprognosen für das Jahr 2021 sagen voraus, dass einerseits die Digitalisierung erneut einen gewaltigen Schub durch die Corona-Pandemie bekommt – beziehungsweise schon bekommen hat – und andererseits neue große Printplayer am Druckmarkt entstehen werden, weil kleinere sich in der Krise zusammenschließen. Wir bei QUBUS media haben diese Schritte schon im Jahr 2019 vorweggenommen. Einerseits haben wir immer schon auch auf digitale Lösungen gesetzt, denn nach unserem Verständnis kommt es darauf an, Kundenlösungen zu entwickeln und Kundennutzen zu bieten. Da ist Papier ein Medium, aber natürlich nicht das einzige. Vielmehr geht es doch darum, in einem bestimmten Feld Gesamtlösungen anzubieten.
Andererseits haben wir nicht erst durch die Corona-Krise gesehen, dass es sinnvoll ist, sich zusammenzuschließen, um eben gerade dieses Gesamtpaket für Kunden aus einer Hand anbieten zu können. Wir haben drei Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Portfolios zusammengeschlossen, um gerade sinnvolle Ergänzungen zu haben und nicht einfach mehr des Gleichen.
Was versprechen Sie sich von dem Angebot?
Print wird es immer geben, aber dennoch ist unbestreitbar, dass viele Printprodukte durch digitale Angebote ersetzt oder ergänzt werden. Indem wir digitale Magazine passend zum gedruckten Heft anbieten, glauben wir natürlich, der attraktivere Dienstleister zu sein, weil ein Kunde nicht mit unterschiedlichen Dienstleistern an einem Objekt arbeiten muss. Sei es, weil der eine sich ausschließlich mit Papier auskennt und der andere nur mit digitalen Daten. Gleichzeitig sichern wir uns einen Wissensvorsprung, weil wir mit unseren Kunden eben nicht nur über ein zwar gutes, aber altes Medium sprechen. Wir diskutieren auf Augenhöhe über aktuelle Entwicklungen und digitale Trends. Wenn wir einem Kunden zu einem Druckobjekt raten, dann nicht, weil wir nur Druck beherrschen, sondern weil wir zwischen den unterschiedlichen Medien abwägen und sie in ihrer Wirkung einschätzen können.
Weshalb setzten Sie auf die Lösung von tabmag und nicht auf eine andere?
Die Lösung von tabmag verbindet das Beste aus zwei Welten. Einerseits haben wir bei tabmag eine Anmutung, die in bester Weise an das gedruckte Heft erinnert und auf gelernte Heftinhalte zurückgreift. Leser, die Heft und digitales Magazin lesen, erkennen das eine im anderen wieder und finden sich sofort zurecht. Das ist leider nicht bei allen digitalen Magazinen so.
Andererseits bietet tabmag alle Vorteile einer HTML-basierten Website. Jede Unterseite ist einzeln anzusteuern, die unterschiedlichsten Medien und Datenformate lassen sich in das Magazin einbinden. Möchte der Kunde die Inhalte nicht kostenfrei zur Verfügung stellen, lässt sich auch ein Log-in oder eine Bezahlschranke einrichten. Dazu kommt für uns ein extrem flexibler Partner, der gerade in der Projektierungsphase termingenau auf die Anforderungen und Wünsche unserer Kunden reagiert.
Für welche Kunden haben Sie digitale Magazine im Sinn?
Im Grunde für jeden, der ein gedrucktes Magazin veröffentlicht. Print und Digital sind schon lange keine Konkurrenten mehr. Vielmehr bietet das digitale Magazin die Möglichkeit, aktuelle Inhalte „ins Heft“ zu bringen, die über Print nicht zu veröffentlichen sind. Ein Beispiel, wie es erst kürzlich in der Mitgliederzeitschrift der IG BCE eingesetzt wurde: Zum Zeitpunkt der Druckfreigabe liefen die Tarifverhandlungen noch. Im gedruckten Heft gab es also einen Hinweis auf das digitale Magazin, wo die Ergebnisse am nächsten Tag noch nachträglich eingefügt wurden. Gerade große Verbände, aber auch Fachverlage haben oft unzählige digitale Daten wie Fotos, Filme, Podcasts, die sich hervorragend in ein digitales Magazin einbinden lassen. Für diese Herausgeber ist ein digitales Magazin als Ergänzung zum gedruckten Heft ein wahrer Schatz.
Welche Vorteile hat es, wenn Kunden ihre digitalen Magazine in einem Haus machen lassen, das sich mit gedruckten Magazinen auskennt?
Ich glaube, für viele Leser von digitalen Magazinen ist es wichtig, das gedruckte Heft in der bekannten Form wiederzuerkennen. Dafür ist es hilfreich, in der Grafik und im Layout Fachleute zu haben, die sich mit der Gestaltung und der Informationsaufbereitung aus einem analogen Printprodukt exzellent auskennen. Idealerweise entsteht das digitale Magazin genau in dem Unternehmen, das auch das Printprodukt erstellt, dann kann man gleich parallel arbeiten und die digitale Ausgabe erscheint zusammen mit dem gedruckten Heft. Das spart Zeit und schafft Synergien. Wir haben da bereits gute Erfahrungen gemacht.
Wie ist Ihr eigenes digitales Leseverhalten?
Ob ich digital oder von Papier lese, hängt in erster Linie mit Verfügbarkeit zusammen. Morgens informiere ich mich über tagesaktuelle Nachrichten – und das nicht nur, indem ich die Überschriften und kurze Schlagzeilen lese. Gerade in Wochenzeitungen und -zeitschriften sind interessante Artikel, die ich in voller Länge digital lese. Auch im Bereich der Fachbücher lese ich oft digitale Bücher, weil sie schneller im Zugriff sind. Digitale Magazine entwickeln gerade erst richtig Charme. Deshalb lese ich da nur wenige, nämlich die, die gut gemacht sind.
Wo ist Ihnen dann doch die gedruckte Version wichtig?
Es gibt eigentlich nur einen Bereich, in dem ich auf Print bestehe, nämlich bei Romanen – meistens Krimis. Die verschlinge ich im Urlaub am Stück – und mehrere hintereinander. Dazu gehört eben nicht nur das Lesen selbst, sondern das tage- und stundenlange Eintauchen in die Welt des Autors und das Zelebrieren von Erholung mit einem bewusst altmodischen, langsamen Medium in der Hand. Das ginge mit einem digitalen Reader vermutlich genauso, aber im Urlaub leiste ich mir diese altmodische Marotte.
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