Die Jüngeren unter ihnen zählen zu den ersten Digital Natives überhaupt und weitestgehend alle Angehörigen dieser Generation bilden einen Gegenpol zu den sicherheitsliebenden Babyboomern: Die Millennials. Im dritten Teil der Serie „So ticken die Generationen“ stellen wir die Anti-Spießer-Zielgruppe vor.
Definition:
Name: Millennials
Geburtstag: 1977–1995
Familienstand: Ein Großteil der Millennials ist noch unverheiratet – tatsächlich haben nur 24 Prozent einen Ehepartner. Diejenigen, die sich aber doch schon getraut haben, haben dies im Durchschnitt im Alter von 30 Jahren getan.
Bildung: Die Generation gilt als sehr gut ausgebildet. Denn um im Konkurrenzkampf um gute Arbeitsplätze bestehen zu können, haben Millennials oft einen Hochschulabschluss sowie viele ein Auslandssemester vorzuweisen.
Beruf: Trotz ihres hohen Bildungsstandes ist Karriere für die Millennials nicht alles. Die 22- bis 40-Jährigen wollen beruflich zwar auch vorankommen, allerdings nicht um jeden Preis. Besonders wichtig sind ihnen entsprechende berufliche Freiräume und flexible Arbeitszeitmodelle, die eine gute Work-Life-Balance oder auch Home-Office-Tage ermöglichen.
Hobbys: Ganz oben steht der Sport, denn Millennials achten auf ihre Gesundheit: Sie rauchen weniger als andere Generationen, zeichnen mit Sport-Apps Werte auf und ernähren sich sehr bewusst. Gängiger Gegenpol zur vielen Bewegung ist für viele der ersten Digital Natives natürlich auch die Technik in Form von Social Media oder Computerspielen.
Kapital: Die Kaufkraft hält sich bei den Millennials (noch) in Grenzen. Immerhin besetzen viele im Verhältnis zu einst Gleichaltrigen vorheriger Generationen niedrigere Arbeitspositionen und verdienen im Schnitt auch weniger.
Kaufverhalten: Vor allem die wohlhabenderen Millennials sind bereit, mehr Geld für Qualität auszugeben, sprich für hochwertiges Training und Sportequipment, besseres Essen und nachhaltige Produkte.
Stellenwert von Statussymbolen: Autos, Uhren und Luxusgüter sind für Millennials nicht so wichtig und werden zum Teil sogar als Belastung gesehen. Deutlich höher im Kurs stehen dagegen Tauschbörsen, Car-Sharing, Airbnb sowie Fahr- oder Wohngemeinschaften. Die tatsächlichen Statussymbole der Digital Natives sind ihre Smartphones oder auch Fernreisen. Dabei gilt: je länger, weiter und abenteuerlicher die Trips sind, desto besser.
Immobilien: Noch sind Immobilien für viele Millennials uninteressant – stolze 30 Prozent leben sogar noch bei den Eltern. Aufgrund der derzeit noch geringeren Kaufkraft gehen Experten davon aus, dass ein Großteil der Generations-Angehörigen erst im Durchschnittsalter von mindestens 45 Jahren auf dem Immobilienmarkt aktiv werden und in Eigenheime investieren wird.
Markenbindung: Millennials sind kritische Käufer: Immerhin kaufen zwei Drittel von ihnen Produkte eben nicht nur wegen ihres Herstellernamens. Vielmehr durchforsten Zielgruppen-Angehörige vor der Anschaffung von Waren sämtliche Bewertungsplattformen im Internet und setzen am Ende auch gerne auf Marken, die ihnen Geschichten erzählen.
Mediennutzungsverhalten:
Wie lange wird Online-Content konsumiert? (Aufgeführt sind die drei häufigsten Antworten.)
5 bis 10 Stunden pro Woche
über 20 Stunden
10 bis 15 Stunden
Wann wird digitaler Content konsumiert?
zwischen 20 Uhr und 23.59 Uhr
zwischen 9 Uhr morgens und 11.59 Uhr
zwischen 18 Uhr und 19.59 Uhr
Bevorzugter Content:
Bevorzugte Artikellänge:
300 Wörter
200 Wörter
400 Wörter
Bevorzugtes Genre:
Unterhaltung
Technologie
Sport
Größte Content-Phobien vor:
White Papers (z.B. Fallstudien) klicken die Wenigsten an. Dicht gefolgt von SlideShares und Webinaren.
White Papers
SlideShares
Webinare
Bevorzugte Endgeräte (für Content-Konsum):
Bei den Millennials sind Smartphones beim Konsum von Inhalten fast genauso gefragt, wie klassische elektronische Geräte.
Laptop
Desktop
Smartphone
Bevorzugte Soziale Netzwerke (um Inhalte zu teilen):
Youtube
Bevorzugte Kommunikationskanäle (um über Produkte zu sprechen):
Textnachrichten
Social Media
Blogging
Teilungsvorlieben für visuelle Inhalte:
Bilder und Videos
Memes
Animierte GIFs
Teilungsphobie für:
Flipbooks, teilt kaum jemand (1 %). Fast genauso unbeliebt sind Parallax-Webseiten, also Websites deren Ebenen und Elemente sich unterschiedlich schnell bewegen, und Erklärvideos.
Flipbooks
Parallax-Webseiten
Erklärvideos
Fazit
Geringere Kaufkraft hin oder her: Spätestens ab dem Jahr 2020 werden die Millennials verstärkt ins Blickfeld der Werbetreibenden rücken – dann werden die Angehörigen dieser Generation nämlich weltweit über ein Drittel der Berufstätigen ausmachen. Generell sollten auf Millennials fokussierte Marketingmaßnahmen verstärkt auf digitalen Content setzen – dafür sind die Digital Natives besonders empfänglich. Da auch das Abrufpotenzial von mobil-basiertem Content bei dieser Zielgruppe am größten ist (über 52 Prozent der Menschen, die Content über Smartphones abrufen sind Millennials), dürfte sich hier vor allem der Einsatz von Smartphone-affinen Inhalten auszahlen.
* In den Steckbrief sind die Ergebnisse folgender Studien eingeflossen:
- „Reaching Affluent Millennials“ (BBC), 2016
- „The Generational Content Gap“ (Fractl/Buzzstream), 2015
- „Goldman Sachs Global Investment Research“ (Goldman Sachs), 2015
- „Millennial Disruption Index” (UBS), 2014
- „Study On The Millennials Generation” (Manpower)
Titelbild: publish! | Material: Adobe Stock
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