Ein Text soll kurz sein? Und zugleich tiefgründig? Und möglichst viele Perspektiven abdecken? Sonst noch Wünsche?! Diese Anforderungen an Blog- und Magazinbeiträge gleichzeitig zu erfüllen ist utopisch. Aber es gibt eine einfache Lösung.
Wir mussten an die bekannte Grafik über Kreativleistungen denken. In jedem Kreis steht ein Wort, und die Kreise überschneiden sich: schnell, günstig, gut. Die Grafik besagt: Wenn es schnell und günstig sein soll, dann kann es nicht gut werden. Soll es gut und günstig sein, dann geht es nicht schnell. Wer es schnell und gut haben möchte, bekommt es nicht günstig. Und die Kombination aus allem? Utopisch. (Ausnahmen bestätigen … und so weiter.)
Die Grafik kam uns in den Sinn, als wir in einem Magazinbeitrag auf einer Seite mit 2000 Zeichen ein komplexes Thema beschreiben sollten – und zwar aus drei Perspektiven.
Schon ein Ansprechpartner hätte gereicht, um die 2000 Zeichen zu füllen. Kurz und tiefgründig? Kein Problem. Zwei weitere Standpunkte hatten aber schlicht keinen Platz; mehr als eine reduzierte Sicht ist nicht möglich.
Und auch für die anderen beiden Fälle können wir uns Beispiele leicht ausmalen:
Wir sollen drei Standpunkte beleuchten, und es bleibt bei 2000 Zeichen? Kein Problem. Allzu viel Tiefgang ist dann aber nicht zu erwarten; wir bleiben oberflächlich.
Wir sollen drei Perspektiven darstellen, und es soll tiefgründig werden? Auch das bekommen wir hin – wenn wir dafür mehr als 2000 Zeichen bekommen für einen längeren Text, indem beispielsweise ein anderes Thema kürzer ausfällt.
Für unser Problem hatten wir eine einfache Lösung – denn sowohl an den drei Perspektiven als auch an der Kürze war nicht zu rütteln.
Also schlugen wir eine Serie vor, die sich über das ganze Jahr (vier Ausgaben) zog: Wir begannen mit einem einleitenden Text und kündigten die Serie an. In den nächsten drei Ausgaben kam jeweils eine Perspektive zur Sprache. Insgesamt schufen wir uns somit Platz auf vier Seiten – gestreckt über ein Jahr.