„Blogs sind wie ein Magazin“

Vladislav Melnik hat vor vier Jahren den Affenblog gegründet – einen Blog übers Bloggen. Heute erzielt er damit einen sechsstelligen Umsatz. Wie sich Blogs von Social-Media-Kanälen unterscheiden, was Vladislav aus Fehlern gelernt hat und weshalb er nichts gegen Hilfe von Extern einzuwenden hat, beantwortet der 25-Jährige in unserem Video-Interview. Und er gibt Tipps für professionelles Bloggen.


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Hier das Interview im Wortlaut zum Nachlesen.

Vladislav, wie lautet deine Blogging-Philosophie?

Veröffentliche regelmäßig hochwertige Inhalte und sei dabei authentisch. Und hab Spaß dabei – auch ganz wichtig.

Was macht einen professionell geführten Blog aus?

Das geht in dieselbe Richtung: Hochwertige Inhalte, die ein Problem der Zielgruppe lösen, Regelmäßigkeit, und der dritte Punkt ist, sich um sein Publikum zu kümmern. Beim professionellen Blogging und Content-Marketing hat man ja den Ansatz, dass man wie ein Magazin auftritt. Deshalb ist es auch ganz schön, sich um sein Publikum zu kümmern und auch dadurch ein gutes Vertrauensverhältnis aufzubauen.

Welches waren deine drei größten Blogging-Fehler?

Zuallererst ist es das Thema, dass ich meine Zielgruppe anfangs viel zu breit gefasst habe. Im Grunde habe ich für jeden geschrieben oder habe für jeden Inhalte erstellt – das ist auch nicht so ganz zielführend. Der zweite große Fehler war, dass ich thematisch viel zu breit aufgestellt war – redaktionell war das keine saubere Sache. Da habe ich mich am Anfang auch fokussiert, dann ging’s mit dem Wachstum auch wieder, und jetzt können wir uns langsam ein bisschen ausweiten, aber ich betone: langsam. Und der dritte Fehler war kein wirklicher Fehler – es ist eine Lektion, die ich gelernt habe: Ich hätte mir noch früher Hilfe ins Boot holen können, am besten gleich von Anfang. Das heißt, wenn man mit Content-Marketing anfängt, sich gleich Unterstützung holen. Es gibt im deutschsprachigen Raum mittlerweile viele gute Content-Ersteller. Die müssen fachlich natürlich fit sein. Dass man sich da Hilfe ins Boot holt. So kann man schneller skalieren, schneller wachsen. Das bringt schneller Ergebnisse.

Wie könnte das Marketing-Instrument Blog in ein paar Jahren aussehen?

Die Richtung, die ich sehe: Es wird immer mehr zu einem Content Hub. Man kann ja auch Content Marketing betreiben ohne einen Blog – der Blog ist nur das Zuhause des Contents. Das ist der Ort, wo der Blog ruht. Und Content Hub ist einfach ein besserer Begriff, denn man kann auch Content oder Inbound Marketing betreiben, ohne einen Blog zu haben. Man kann regelmäßig kostenlose E-Books anbieten, die packt man einfach auf eine statische Seite zusammen, dann hab ich kein Blog in dem Sinne, habe aber ein Content Hub. Habe ein Zentrum, wo mein Content ruht. Ich habe einmal eine Ausbildung zum Informatik-Kaufmann gemacht, und da gab es auch im Netzwerk immer so Hubs, da sind dann die Netzwerkkabel immer zusammengelaufen. So ist es halt auch, dass du eine zentrale Stelle hast, wo dein Content ruht, wo auch die Marketing-Aktivitäten zusammenlaufen und du aus einem Besucher einen Lead, einen potenziellen Kunden machst und seine Kontaktdaten hast – und das ist dann das Ziel.

Was unterscheidet Blogs von anderen Kommunikationskanälen?

Ein Blog ist besonders, weil der Fokus auf Inhalten liegt. Es ist wie ein magazinartiges Ding. Wenn ich Social Media als Kanal betrachte, geht es dort um den Dialog und den Austausch, und man benutzt häufig Social Media, um seinen Content bekannt zu machen und dann von Social Media die Leute auf den Blog, auf den Content Hub zu leiten. Der Fokus liegt auf Inhalten – auch wenn der Dialog nicht ganz unwichtig ist.

Was ist für Unternehmen der Vorteil eines Blogs?

Der Vorteil für Unternehmen ist, sie haben die Kontrolle darüber. Du kannst die komplette Customer Experience steuern – vom Design bis zum Content bis zum Dialog, am Ende bis zur Lead-Generierung und dann auch weiter – du kannst alles steuern und hast die Kontrolle darüber, und das hast du bei anderen Kanälen halt in der Regeln nicht.

 

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Zur Person:

Mit gerade einmal 17 Jahren hatte Vladislav Melnik schon drei Webagenturen gegründet. Weitere Stationen seiner beruflichen Laufbahn: die IT-Abteilung einer Sparkasse – und Rocket Internet. Bei dem Online-Giganten der Samwer-Brüder hätte er eine Festanstellung bekommen können, aber Vladislav wollte lieber sein eigenes Ding machen. Heute ist er 25 und betreibt seit 2012 den äußerst erfolgreichen Affenblog.


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